Club-Meeting Oktober 2022

Dr. Susanne Preuschoff

"Die Internationalisierung der Hochschulen"

Dr. Susanne Preuschoff, Director of International Affairs an der Universität zu Köln, berichtete uns über die Internationalisierung der Hochschulen am Beispiel ihres Arbeitsgebietes. Sie erzählte zunächst, wie sie ganz „unorganisiert“ nach China reiste, dort studierte, reiste und mit der transsibirischen Eisenbahn zurück kam. Sie brennt seit frühester Jugend für die Völkerverständigung und zeigte eindrucksvoll auf, was sich aus dem „Urknall“ Erasmus in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. 

1999 hat die Europäische Union das Bologna-Abkommen, ein zweistufiges System von Studienabschlüssen - Bachelor und Master - und die Einführung eines einheitlichen Leistungspunktesystems (Credits) beschlossen und damit eine größere Studierendenmobilität gefördert.

An der Kölner Universität studieren heute 10% internationale Studenten, allerdings führt die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Köln - Wohnraummangel und die hohen Preise - dazu, dass eine immer größere Zahl von internationalen Studenten ihre Studienplätze zurückgeben. Unter den internationalen Studierenden sind die türkischen und chinesischen die größte Gruppe. Jährlich werden zudem ca. 100 Geflüchtete in Deutschkursen auf ein Studium vorbereitet. Erst seit Corona gibt es für die Univerwaltung die offizielle Möglichkeit, zu zoomen und skypen, was alle näher zusammenbringt und längst überfällig war.

Im Organigramm des International Office, das inzwischen ein eigenständiges Dezernat ist, sind die unterschiedlichen Fachabteilungen und die Vielfalt der Aktivitäten auf der ganzen Welt zu sehen, die aktuell von 60 Mitarbeitenden durchgeführt werden. Es gibt Kooperationsbüros in Peking, Delhi, New York und Kairo und eines von unzähligen fruchtbaren Projekten sind die Summerschools in Köln, Indonesien, China und Amerika.

In den letzten 15 Jahren hat die Internationalität durch Digitalisierung, Globalisierung und Migration eine grandiose Dynamik erfahren. Sie wird allerdings aktuell gerade „an allen Ecken“ beschnitten. Embargos, Sanktionen, Kriege etc. führen zum Rückgang von Internationalität an allen Universitäten.

Die lebhafte Diskussion und die vielen Fragen an die Referentin im Anschluß an ihren Vortrag zeugten vom regen Interesse an diesem Thema.